Donnerstag, 5. Dezember 2013
„Wir retten das ß“
blaupause7, 16:08h
Stricken:Nähen = Backen:Kochen
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„Strick mal wieder“, flüstern sie mir zu, die vielen bunten Hefte, die ich gelegentlich im Supermarkt mitnehme, in denen die tollsten Pullis, Jacken, Kleider, Taschen und viele andere schöne Dinge mehr zu finden sind. Aargh, diese Sammelwut ist schrecklich, ich weiß. Aber jetzt ist es endlich soweit: Ich stricke einen Pullover. Dabei weiß ich schon jetzt, daß ich mich sehr zusammenreißen muß, wenn das Werk gelingen soll. Und das bedeutet: Diesmal stricke ich auf jeden Fall eine Maschenprobe, denn wenn ich nicht aufpasse, wird ein Sack oder Einmannzelt daraus – ich habe nämlich die fatale Angewohnheit, locker zu stricken.
Ist ja an sich kein Fehler, nur sollte man dann die Maschenzahl oder Nadelstärke an seine Art zu stricken anpassen anstatt sich stur an das Strickmuster zu halten. Wie auch beim Nähen gilt hier, daß geschickt durchgeführte Änderungen schon die halbe Miete sind. Klingt erst einmal nach viel Arbeit, aber diesmal bin ich nicht ganz unvorbereitet. Dabei ist mir irgendwann der Spaß am Stricken und am Häkeln abhanden gekommen, weil ich feststellen mußte, daß sich bei mir Stricken zu Nähen verhält wie Backen zu Kochen.
Ist der Kuchen erst mal im Ofen, kann man nämlich nicht mehr viel zu seiner Rettung tun, während man beim Kochen zwischendurch immer noch mal in das Geschehen eingreifen kann. Und was hat das jetzt mit Stricken und Nähen zu tun? Ganz einfach: Wenn ich zwischendurch beim Nähen merke „Ups, das scheint jetzt aber grad mal nix geworden zu sein“, wenn z.B. der Faden nicht ganz mitgenäht hat, konnte ich an der fehlerhaften Stelle noch eine Korrektur durchführen. Wenn mir aber irgendwann unbemerkt eine Masche verloren geht und ich das Malheur erst etliche Reihen später bemerke, dann kann ich nur noch versuchen, die entlaufene Masche einzufangen, anschließend das ganze Teil aufzutrennen, die eingefangen Masche auf die Nadel zu nehmen und die Reihen erneut stricken. Nicht lachen – das ist mir erst neulich beim Probestricken mit Topflappengarn passiert.
Gut, daß es nur ein Probelappen war. Den brauchte ich, weil ich ein paar unterschiedliche Muster ausprobieren wollte, in denen die von mir favorisierten Pullover gestrickt sind. Klar, es ist jetzt endlich Winter, aber an richtig dicken Pullovern, mit denen ich draußen umherspringen kann, herrscht ein gravierender Mangel. Also muß ein neuer Pulli her. Aber welches Muster nehme ich denn nur?
Variante 1: ein „Waffelmuster“ der simplen Art – in den Hinreihen (den ungeraden) abwechselnd eine rechte und eine linke Masche stricken, während die Rückreihen (den geraden) ausschließlich aus linken Maschen bestehen. Das ist das ganze Muster - klingt simpel und unkompliziert, sieht auf dem Foto aber fantastisch aus.
Variante 2: ein pseudosymmetrisches „Zopfmuster“, bei dem Zählarbeit gefragt ist und bei dem folgendes Schema abläuft:
Reihe 1 „abwechselnd eine Masche links und vier Maschen rechts“
Reihe 2 „die Maschen stricken, wie sie erscheinen“
Reihe 3 „eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel hinter die Arbeit legen – 2 Maschen rechts stricken – Maschen auf Hilfsnadel rechts stricken --- dann eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel vor die Arbeit legen --- dann eine Masche links – und das ganze abwechselnd so weiter“
Reihe 4 „wie Reihe 4“
Reihe 5 „wie Reihe 1“
Reihe 6 „wie Reihe 2“
Reihe 7 „eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel vor die Arbeit legen – 2 Maschen rechts stricken – Maschen auf Hilfsnadel rechts stricken --- dann eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel hinter die Arbeit legen --- dann eine Masche links – und das ganze abwechselnd so weiter“
Reihe 8 „wie Reihe 2“
Und dann das ganze wieder von vorn - sieht auf den ersten Blick halbwegs einprägsam aus und gefällt mir auf dem Foto genausogut wie das in Variante 1 geschilderte Muster. Aber jetzt kommt’s.
Tatsächlich habe ich an meinem besagten Probelappen beide Muster ausprobiert und mich über die Leichtigkeit, mit der die Variante 1 mir von der Hand ging gefreut. Schon mit dem dünnen Baumwollgarn war der Effekt verblüffend – wie wird der erst sein, wenn ich mit Nadeln der Stärke 10 und dem entsprechenden Garn arbeite… Aber Variante 2 – my stars! Wenn ich jetzt schon von dem ständigen Gehampel mit der Hilfsnadel und den rutschenden Maschen genervt bin, wie soll das erst bei einem richtigen Pullover werden, wo ich mit wesentlich mehr Maschen zu tun habe? Och nö, ich glaube, ich bleibe bei meinem „Waffel-pulli“. Ach ja, über die Farbe habe ich mir keine großartigen Gedanken gemacht, aber ich denke, er wird blau. Fotos vom Schauplatz folgen später.
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PS: Die vielen kleinen „ß“ waren pure Absicht – ich habe sie gesetzt, wie ich wollte, weil auch ich meinen bescheidenen Beitrag zur Aktion „Wir retten das ß“ leisten wollte.
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„Strick mal wieder“, flüstern sie mir zu, die vielen bunten Hefte, die ich gelegentlich im Supermarkt mitnehme, in denen die tollsten Pullis, Jacken, Kleider, Taschen und viele andere schöne Dinge mehr zu finden sind. Aargh, diese Sammelwut ist schrecklich, ich weiß. Aber jetzt ist es endlich soweit: Ich stricke einen Pullover. Dabei weiß ich schon jetzt, daß ich mich sehr zusammenreißen muß, wenn das Werk gelingen soll. Und das bedeutet: Diesmal stricke ich auf jeden Fall eine Maschenprobe, denn wenn ich nicht aufpasse, wird ein Sack oder Einmannzelt daraus – ich habe nämlich die fatale Angewohnheit, locker zu stricken.
Ist ja an sich kein Fehler, nur sollte man dann die Maschenzahl oder Nadelstärke an seine Art zu stricken anpassen anstatt sich stur an das Strickmuster zu halten. Wie auch beim Nähen gilt hier, daß geschickt durchgeführte Änderungen schon die halbe Miete sind. Klingt erst einmal nach viel Arbeit, aber diesmal bin ich nicht ganz unvorbereitet. Dabei ist mir irgendwann der Spaß am Stricken und am Häkeln abhanden gekommen, weil ich feststellen mußte, daß sich bei mir Stricken zu Nähen verhält wie Backen zu Kochen.
Ist der Kuchen erst mal im Ofen, kann man nämlich nicht mehr viel zu seiner Rettung tun, während man beim Kochen zwischendurch immer noch mal in das Geschehen eingreifen kann. Und was hat das jetzt mit Stricken und Nähen zu tun? Ganz einfach: Wenn ich zwischendurch beim Nähen merke „Ups, das scheint jetzt aber grad mal nix geworden zu sein“, wenn z.B. der Faden nicht ganz mitgenäht hat, konnte ich an der fehlerhaften Stelle noch eine Korrektur durchführen. Wenn mir aber irgendwann unbemerkt eine Masche verloren geht und ich das Malheur erst etliche Reihen später bemerke, dann kann ich nur noch versuchen, die entlaufene Masche einzufangen, anschließend das ganze Teil aufzutrennen, die eingefangen Masche auf die Nadel zu nehmen und die Reihen erneut stricken. Nicht lachen – das ist mir erst neulich beim Probestricken mit Topflappengarn passiert.
Gut, daß es nur ein Probelappen war. Den brauchte ich, weil ich ein paar unterschiedliche Muster ausprobieren wollte, in denen die von mir favorisierten Pullover gestrickt sind. Klar, es ist jetzt endlich Winter, aber an richtig dicken Pullovern, mit denen ich draußen umherspringen kann, herrscht ein gravierender Mangel. Also muß ein neuer Pulli her. Aber welches Muster nehme ich denn nur?
Variante 1: ein „Waffelmuster“ der simplen Art – in den Hinreihen (den ungeraden) abwechselnd eine rechte und eine linke Masche stricken, während die Rückreihen (den geraden) ausschließlich aus linken Maschen bestehen. Das ist das ganze Muster - klingt simpel und unkompliziert, sieht auf dem Foto aber fantastisch aus.
Variante 2: ein pseudosymmetrisches „Zopfmuster“, bei dem Zählarbeit gefragt ist und bei dem folgendes Schema abläuft:
Reihe 1 „abwechselnd eine Masche links und vier Maschen rechts“
Reihe 2 „die Maschen stricken, wie sie erscheinen“
Reihe 3 „eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel hinter die Arbeit legen – 2 Maschen rechts stricken – Maschen auf Hilfsnadel rechts stricken --- dann eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel vor die Arbeit legen --- dann eine Masche links – und das ganze abwechselnd so weiter“
Reihe 4 „wie Reihe 4“
Reihe 5 „wie Reihe 1“
Reihe 6 „wie Reihe 2“
Reihe 7 „eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel vor die Arbeit legen – 2 Maschen rechts stricken – Maschen auf Hilfsnadel rechts stricken --- dann eine Masche links – 2 Maschen auf Hilfsnadel hinter die Arbeit legen --- dann eine Masche links – und das ganze abwechselnd so weiter“
Reihe 8 „wie Reihe 2“
Und dann das ganze wieder von vorn - sieht auf den ersten Blick halbwegs einprägsam aus und gefällt mir auf dem Foto genausogut wie das in Variante 1 geschilderte Muster. Aber jetzt kommt’s.
Tatsächlich habe ich an meinem besagten Probelappen beide Muster ausprobiert und mich über die Leichtigkeit, mit der die Variante 1 mir von der Hand ging gefreut. Schon mit dem dünnen Baumwollgarn war der Effekt verblüffend – wie wird der erst sein, wenn ich mit Nadeln der Stärke 10 und dem entsprechenden Garn arbeite… Aber Variante 2 – my stars! Wenn ich jetzt schon von dem ständigen Gehampel mit der Hilfsnadel und den rutschenden Maschen genervt bin, wie soll das erst bei einem richtigen Pullover werden, wo ich mit wesentlich mehr Maschen zu tun habe? Och nö, ich glaube, ich bleibe bei meinem „Waffel-pulli“. Ach ja, über die Farbe habe ich mir keine großartigen Gedanken gemacht, aber ich denke, er wird blau. Fotos vom Schauplatz folgen später.
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PS: Die vielen kleinen „ß“ waren pure Absicht – ich habe sie gesetzt, wie ich wollte, weil auch ich meinen bescheidenen Beitrag zur Aktion „Wir retten das ß“ leisten wollte.
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