Dienstag, 30. April 2013
4 a – Kanal Fatal : The Time Warp
blaupause7, 15:45h
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It’s just a jump to the left,
and then a step to the right,
put your hands on your hips,
and bring your knees in tight!
*)
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Meine Hose vollführt den Time Warp. Das klingt seltsam und ist fatal. Denn irgendwie will sich heute kein Fortschritt einstellen. Malheur Nummer Eins: Bei der Begutachtung des angenähten Bundes springt eine in die falsche Richtung genähte Falte frappierend ins Auge. Eigentlich sollten die Falten gegengleich zueinander auf der Vorderseite erscheinen, nun aber schmiegen sie sich voller Hohn in die gleiche Richtung und drehen mir eine lange Nase. Und als ob das alleine noch nicht reicht, so habe ich versehentlich ein ziemlich großes Stück Stoff beim Annähen des Bundes eingeklemmt. Also ist Auftrennen angesagt. Der Abend fängt ja vielversprechend an – ein Hoch auf den Nahttrenner! Nach dem Abendbrot aber verlasse ich den Time Warp und zitiere die Schiller‘sche Glocke: Wo rohe Kräfte sinnlos walten …
… da kann ich’s Werkzeug kaum noch halten. Und rrrrrratsch, passiert das, was nicht passieren darf: Der Nahttrenner trennt nicht nur die verflixte Naht, sondern trennt auch das Gewebe. Nun prangte dort auch noch an der sichtbaren Stelle im Stoff ein Loch. Das musste ich erst einmal vorsichtig stopfen, bevor ich die mißglückte Bundnaht korrigieren konnte. So ganz ohne Stopfei war das zwar nicht der wahre Jakob, aber ich tröstete mich damit, dass der Pfusch in der Bundnaht verschwinden und so gut wie nicht mehr zu sehen sein würde. Gesagt, getan – ich reparierte den Fehler am Bund und probierte die Hose an, um zu sehen, ob sie noch saß. Die noch offene Seitennaht auf der rechten Seite, stieg ich hinein und wunderte mich, dass die Hosentaschen plötzlich hinten saßen, wo ich sie gar nicht haben wollte, weil sie nach vorne gehören. Hatte ich einen Fehler begangen? Stirnrunzelnd betrachtete ich meine Vorderfront und sah die Abnäher, die hinten sitzen sollten. Wie blöd – ich hatte die Hose falsch herum angezogen, und musste zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass ich beim Nähen der Seitennaht in den Time-Warp-Modus gerutscht und die falsche Seitennaht zuerst genäht hatte, so daß der Reißverschluß nun auf die rechte Seite gewandert war. Dabei wollte ich ihn doch auf der linken haben.Und weil ich gerade die Taschen erwähnt habe: Irgendetwas muss beim Einnähen schiefgegangen sein, denn die Nahtzugaben sind an den Tascheneingriffen gut zu sehen.
Nun, sei’s wie es ist – es lässt sich nun nicht mehr ohne Schäden und Zeitverzögerung aufhalten, und seit wann muss ein Reißverschluß bei einer Damenhose unbedingt immer links sitzen? Beats me!
Und dann wartete auch schon die nächste Hürde in Form des mit Hilfe eines speziellen Füßchens einzunähenden Nahtreißverschlusses. Ein solches Füßchen habe ich aber nicht, und bisher ging das Einnähen von Reißverschlüssen mit dem normalen Füßchen doch auch. Also heftete ich den Reißverschluß vom Bund aus abwärts in der Seitennaht ein und steppte munter los. Natürlich kam ich nicht bis ganz unten und konnte auch nicht den Zipper hochziehen, denn das gab mein Füßchen nicht her. Aha – jetzt weiß ich wenigstens, wozu das von Burda gepriesene Spezialfüßchen gut ist. Damit man den Zipper hochziehen und den Reißverschluß ohne Probleme und Gestückel einnähen kann. Und natürlich ging es auch hier nicht ohne Murks. Die linke Hälfte des Reißverschlusses verschwindet zwar ordnungsgemäß in der Seitennaht, aber bei der rechten Hälfte lugt ein Stück Gewebe vom Reißverschluß hervor, weil die Naht ihn dort nicht verdeckt; außerdem sitzt rechts die Naht nicht im gleichen Abstand von der Mitte entfernt wie links. Aber so inakkurat eingenäht er auch erscheinen mag – dafür sitzt der Bund korrekt, d.h. obere Kante und Bundnaht haben sich nicht verschoben. Und auch beim Nähen der noch fehlenden Seitennaht gab es keine Fehler. Wenigstens ein kleiner Teilerfolg.
Was jetzt noch fehlt, muss ich von Hand erledigen: Bund nach innen umklappen und festnähen. Die noch losen bzw. Enden noch nicht festgesteppten Teile des Reißverschlusses so wenig sichtbar wie möglich befestigen. Die Säume umbügeln und festnähen. Das geht wahrscheinlich gut beim Fernsehen. Und bevor ich es vergesse: Die mißglückten Tascheneingriffe sind zu retten, indem ich die Nahtzugaben nach innen umlege und vorsichtig von Hand festnähe. Wäre doch gelacht, wenn mir das nicht gelingen würde – und auch für die geflickte Stoffstelle am Bund auf dem Vorderteil fällt mir auch noch eine Lösung ein. Mir schwebt da auch schon vor, zwei Knöpfe zur Verzierung anzubringen.
Dann kann es auch schon in die letzte Phase gehen:
„05.05.2013 - Flexible Response: Es geht in die Schlußphase. Nur nicht verkrampfen. Schwierigkeiten aus dem Weg räumen und fertig werden. Die zweite Luft ausnutzen und schon mal die Siegesfeier planen. Oder eben: Nächte durchmachen. Gastgeberin: Alexandra“ - bevor es dann an Himmelfahrt heißt:
„09.05.2013: Mission Accomplished“
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*) "The Time Warp" aus: The Rocky Horror Picture Show.
It’s just a jump to the left,
and then a step to the right,
put your hands on your hips,
and bring your knees in tight!
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Meine Hose vollführt den Time Warp. Das klingt seltsam und ist fatal. Denn irgendwie will sich heute kein Fortschritt einstellen. Malheur Nummer Eins: Bei der Begutachtung des angenähten Bundes springt eine in die falsche Richtung genähte Falte frappierend ins Auge. Eigentlich sollten die Falten gegengleich zueinander auf der Vorderseite erscheinen, nun aber schmiegen sie sich voller Hohn in die gleiche Richtung und drehen mir eine lange Nase. Und als ob das alleine noch nicht reicht, so habe ich versehentlich ein ziemlich großes Stück Stoff beim Annähen des Bundes eingeklemmt. Also ist Auftrennen angesagt. Der Abend fängt ja vielversprechend an – ein Hoch auf den Nahttrenner! Nach dem Abendbrot aber verlasse ich den Time Warp und zitiere die Schiller‘sche Glocke: Wo rohe Kräfte sinnlos walten …
… da kann ich’s Werkzeug kaum noch halten. Und rrrrrratsch, passiert das, was nicht passieren darf: Der Nahttrenner trennt nicht nur die verflixte Naht, sondern trennt auch das Gewebe. Nun prangte dort auch noch an der sichtbaren Stelle im Stoff ein Loch. Das musste ich erst einmal vorsichtig stopfen, bevor ich die mißglückte Bundnaht korrigieren konnte. So ganz ohne Stopfei war das zwar nicht der wahre Jakob, aber ich tröstete mich damit, dass der Pfusch in der Bundnaht verschwinden und so gut wie nicht mehr zu sehen sein würde. Gesagt, getan – ich reparierte den Fehler am Bund und probierte die Hose an, um zu sehen, ob sie noch saß. Die noch offene Seitennaht auf der rechten Seite, stieg ich hinein und wunderte mich, dass die Hosentaschen plötzlich hinten saßen, wo ich sie gar nicht haben wollte, weil sie nach vorne gehören. Hatte ich einen Fehler begangen? Stirnrunzelnd betrachtete ich meine Vorderfront und sah die Abnäher, die hinten sitzen sollten. Wie blöd – ich hatte die Hose falsch herum angezogen, und musste zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass ich beim Nähen der Seitennaht in den Time-Warp-Modus gerutscht und die falsche Seitennaht zuerst genäht hatte, so daß der Reißverschluß nun auf die rechte Seite gewandert war. Dabei wollte ich ihn doch auf der linken haben.Und weil ich gerade die Taschen erwähnt habe: Irgendetwas muss beim Einnähen schiefgegangen sein, denn die Nahtzugaben sind an den Tascheneingriffen gut zu sehen.
Nun, sei’s wie es ist – es lässt sich nun nicht mehr ohne Schäden und Zeitverzögerung aufhalten, und seit wann muss ein Reißverschluß bei einer Damenhose unbedingt immer links sitzen? Beats me!
Und dann wartete auch schon die nächste Hürde in Form des mit Hilfe eines speziellen Füßchens einzunähenden Nahtreißverschlusses. Ein solches Füßchen habe ich aber nicht, und bisher ging das Einnähen von Reißverschlüssen mit dem normalen Füßchen doch auch. Also heftete ich den Reißverschluß vom Bund aus abwärts in der Seitennaht ein und steppte munter los. Natürlich kam ich nicht bis ganz unten und konnte auch nicht den Zipper hochziehen, denn das gab mein Füßchen nicht her. Aha – jetzt weiß ich wenigstens, wozu das von Burda gepriesene Spezialfüßchen gut ist. Damit man den Zipper hochziehen und den Reißverschluß ohne Probleme und Gestückel einnähen kann. Und natürlich ging es auch hier nicht ohne Murks. Die linke Hälfte des Reißverschlusses verschwindet zwar ordnungsgemäß in der Seitennaht, aber bei der rechten Hälfte lugt ein Stück Gewebe vom Reißverschluß hervor, weil die Naht ihn dort nicht verdeckt; außerdem sitzt rechts die Naht nicht im gleichen Abstand von der Mitte entfernt wie links. Aber so inakkurat eingenäht er auch erscheinen mag – dafür sitzt der Bund korrekt, d.h. obere Kante und Bundnaht haben sich nicht verschoben. Und auch beim Nähen der noch fehlenden Seitennaht gab es keine Fehler. Wenigstens ein kleiner Teilerfolg.
Was jetzt noch fehlt, muss ich von Hand erledigen: Bund nach innen umklappen und festnähen. Die noch losen bzw. Enden noch nicht festgesteppten Teile des Reißverschlusses so wenig sichtbar wie möglich befestigen. Die Säume umbügeln und festnähen. Das geht wahrscheinlich gut beim Fernsehen. Und bevor ich es vergesse: Die mißglückten Tascheneingriffe sind zu retten, indem ich die Nahtzugaben nach innen umlege und vorsichtig von Hand festnähe. Wäre doch gelacht, wenn mir das nicht gelingen würde – und auch für die geflickte Stoffstelle am Bund auf dem Vorderteil fällt mir auch noch eine Lösung ein. Mir schwebt da auch schon vor, zwei Knöpfe zur Verzierung anzubringen.
Dann kann es auch schon in die letzte Phase gehen:
„05.05.2013 - Flexible Response: Es geht in die Schlußphase. Nur nicht verkrampfen. Schwierigkeiten aus dem Weg räumen und fertig werden. Die zweite Luft ausnutzen und schon mal die Siegesfeier planen. Oder eben: Nächte durchmachen. Gastgeberin: Alexandra“ - bevor es dann an Himmelfahrt heißt:
„09.05.2013: Mission Accomplished“
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*) "The Time Warp" aus: The Rocky Horror Picture Show.
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