Montag, 18. Februar 2013
Ein neues Projekt ...
blaupause7, 19:09h
... und zwar ein Tulpenrock *) in blau
Material:
Leuchtend Petrolblauer Walkstoff aus gekochter Wolle, 30 cm Reißverschluss,
Bügelvlies und Nähgarn
Maße:
Taillenweite 75 cm. Laut Schnittmuster (inclusive Nahtzugaben 1 cm Seiten- und
Bundnaht / 2 cm am Saum) wäre das für mich Größe 40 – huch!
*) Erklärung:
Laut wikipedia sitzt der Tulpenrock auf der Taille, geht an der Hüfte weit auseinander und läuft meist am Oberschenkel wieder eng zusammen. Mit anderen/eigenen Worten: Eine auf dem Kopf stehende Tulpenblüte würde so ähnlich aussehen.
~~~~~~~~~~~~~ @ ~~~~~~~~~~~~~
Vorwort:
Zunächst drei Dinge, die ich anders gemacht habe als üblich:
1. Anstatt das Muster abzupausen, habe ich die Teile direkt aus dem Bogen ausgeschnitten.
2. Die einzelnen Teile konnte ich nicht so wie im Plan auf den Stoff auflegen, da die Stoffbahn nicht so breit wie erforderlich war. Zum Glück hatte ich genügend Stoff gekauft, so dass ich alle Teile unterbringen konnte.
3. Direkt nach dem Zuschneiden habe ich alle Teile an den Rändern mit einem Zickzackstich versäubert.
Ablauf:
Ausmessen – Teile auf dem doppelt gefalteten Stoff befestigen und ausschneiden – Markierungen (Abnäher, Falten und Endpunkt des Reißverschlusses) mit weißem Faden markieren – Teile einzeln versäubern und nach Anleitung zusammennähen. Eigentlich sollte dies ein sogenannter Easy-Plus-Schnitt sein, doch die Tücke lag im Detail.
Bis auf das Rückenteil habe ich zunächst alle Teile (Vorderteil, Bund, Saumbelege für Vorder- und Rückenteil) am Stoffbruch angelegt. Laut Anleitung standen als erstes die Abnäher auf dem Plan. Deshalb auch die Markierungen, bei denen ich besonders sorgfältig zu Werke gehen musste, um keine Asymmetrie bei den sichtbaren Abnähern, die das Rückenteil in Form bringen, entstehen zu lassen. Auch beim nächsten Schritt galt es, die Markierung für das Reißverschlussende (in der Anleitung Knips genannt) genau einzuhalten: „Hinterrockteile rechts auf rechts stecken und hintere Mitte bis zum Knips schließen. Nahtzugaben auseinanderbügeln.“
Ach ja, das Bügeln! Früher habe ich einfach drauflos genäht, aber weder auf vorhergehendes Waschen des Stoffs noch auf das Auseinanderbügeln sämtlicher Nähte Wert gelegt, weshalb die Ergebnisse meistens der allerletzte Murks waren und ich jahrelang nicht mehr an der Maschine gesessen habe. Inzwischen beschäftige ich mich aber viel mit hilfreichen Tips und Tricks, die es im Internet zuhauf gibt – und natürlich gehe ich jetzt viel aufmerksamer zu Werke. Nach diesem kurzen Intermezzo nun aber wieder weiter zu meinem Tulpenrock bzw. dessen Vorderteil.
Nachdem ich also beim Rückenteil die Abnäher zur Seitennaht hin und die Nahtzugaben der mittleren Naht auseinandergebügelt hatte, legte ich die Falten des Vorderrocks laut Markierung aufeinander, steckte sie fest und bügelte auch diese – um danach das Vorderteil an das Rückenteil zu nähen. Das Gröbste und Einfachste hatte ich hinter mir, aber die nun folgenden Feinheiten hatten es in sich. Punkt Eins: die Saumbelege. Diese waren als Besatz für die Rockteile gedacht und mussten zunächst zu einer Art Ring oder Reif miteinander verbunden und dann am Rocksaum festgenäht werden. Eine zeitraubende Tätigkeit, da ich nicht nur darauf zu achten hatte, dass die Seitennähte der Belege mit den Seitennähten des Rocks genau abschlossen, sondern dass sie am fertigen Rock keine Wellen schlugen. Auch hier war wieder ausgiebiges Bügeln angesagt: „Saum in den Rock bügeln und an den Seitennähten un der hinteren Mitte von Hand annähen.“ Es lief jedoch darauf hinaus, dass ich den gesamten Saum von Hand annähte.
Wirkliches Kopfzerbrechen jedoch bereiteten mir die Ausarbeitung des Bundes und das Einnähen des Reißverschlusses, denn erstens kam ich mit der Anleitung nicht ganz klar und zweitens hatte ich zeitweilig das Gefühl, Unmengen von Stoffschichten aufeinander nähen zu wollen (was natürlich völliger Blödsinn war). Den Bund nähte ich daher zuerst nur von der Außenseite an den Rock und ließ ihn mit sichtbarem Innenleben (eingeklebtes Bügelvlies) aufgeklappt, da ich mich der Innenseite erst dann widmen wollte, wenn der Reißverschluss eingenäht war. Eine Aufgabe, die mich vor ungeahnte Probleme stellte. Denn erstens war der Reißverschluss mit 30 cm angegebener Länge viel zu lang, zweitens besaß ich kein Nähmaschinenfüßchen für sogenannte nahtverdeckte Reißverschlüsse und drittens verrutschte mir der beim Einheften geöffnete Reißverschluss jedesmal so, dass nach dem Schließen der Bund (in dem der Reißverschluss enden sollte) auf der einen Seite ein gutes Stück höher saß als auf der anderen. Nachdem mir dieser Fehler mehrmals hintereinander passiert war und ich das Projekt schon entnervt als unlösbar beenden wollte, kam ich auf die bahnbrechende Idee, den Reißverschluss vor dem Einheften einfach geschlossen zu lassen. Bevor ich aber den Bund fertigstellte, musste ich mir noch eine Lösung für den zu langen Reißverschlussschnippel einfallen lassen, damit der nicht sinnlos im Rock hin und her baumelte. Ich behalf mir, indem ich die losen Enden einfach mit wenigen Stichen von Hand an der Nahtzugabe der Mittelnaht festheftete.
Ein Wort noch zu dem Einnähen des Reißverschlusses. Gelernt habe ich, dass man auf einer Seite am Bund anfängt, dann das Füßchen um 90° dreht, wenn man am Ende des Zippers angekommen ist, dann das kurze Stück bis zur anderen Seite näht, das Füßchen wieder um 90° dreht und bis zum Bund wieder hinauf näht. Am Ende erinnert die Form der Naht an ein langgezogenes U. Soweit die Theorie. Hier hatte ich aber einen ziemlich dicken Stoff und einen viel zu langen Reißverschluss zu bewältigen. Einfach über die Zähne drüber zu steppen, wollte ich mir ersparen – also nähte ich mit der Maschine auf jeder Seite für sich nur bis einige Zentimeter vor dem Beginn der Mittelnaht und knöpfte mir das letzte Stückchen jeweils mit der Hand vor.
Zur Entspannung vollendete ich dann auch noch gleich den Bund, indem ich ihn der Länge nach innen umklappte, ihn umbügelte und von Hand am Rock feststeppte, wobei ich dann auch gleich noch von Hand den letzten Schritt aus der Anleitung ausführte: „Längskanten vom Innenbund am Reißverschluss mit der Hand festnähen“. Endlich, nach diesen ganzen Mühen, war der Rock fertig! Heureka – er paßte sogar! Doch: o-oh! Was musste ich bittererweise feststellen? In mein Kunstwerk hatten sich einige Fehler eingeschlichen.
Fehler Nummer eins: Die Abnäher snd nicht zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. Weil ich sie anscheinend nicht ordentlich genug gebügelt hatte, erscheinen sie nicht ganz symmetrisch:
Aber ich hoffe, dass dieses kleine Manko nicht so auffällt, wenn man nicht so genau hinsieht. Abhilfe könnte auch das Tragen eines Blazers, der lang genug ist, schaffen.
Fehler Nummer zwei: Leider ist mir beim Vorderteil eine der beiden Falten völlig mißlungen. Vielleicht hat der Stoff nicht akkurat gelegen, aber anscheinend habe ich es fertiggebracht eine winzige zusätzliche Falte, die unter der eigentlichen Falte liegt, in den Rock hineinzunähen:
– was, ehrlich gesagt, ziemlich bescheiden aussieht. Zumal der Bund zwischen den Falten in eine unschöne Wölbung übergeht. Das sieht man aber erst beim Tragen. Hätte ich es gleich bemerkt, so hätte ich gleich zum Nahttrenner gegriffen, aber ich war so im Nähfieber, dass ich diesen Fehler glatt übersehen habe. Also muss bald eine Lösung her, die entweder darin besteht, den Bund an dieser Stelle nochmal aufzutrennen, oder das überflüssige Murksfältchen auszustopfen und so unter der Falte am Stoff zu befestigen, dass man den Pfusch nicht mehr sieht.
Fehler Nummer drei: Die Wahl des Stoffs. Der ist zwar schön elastisch (weshalb ich beim Gehen trotz eines fehlenden Gehschlitzes bequem und sicher laufen konnte, wenn auch mit nicht ganz so ausladenden Schritten) und franste beim Zuschneiden und Vernähen nicht aus, aber dafür fusselt er wie Hulle, was auf einer schwarzen Strumpfhose ganz „apart“ aussah. Ob ein Futter die cleverere Wahl gewesen wäre? Und wenn es kein Wollstoff ist, sondern steifes Leinen? Dann müsste aber auf jeden Fall noch ein Gehschlitz in den Rock. Sonst wird das kein Tulpenrock, sondern ein Humpelrock. Letztere hat es übrigens in der Mode schon gegeben, wie mir Wikipedia verät. Das folgende Bild zeigt eine Zeichnung aus dem Magazin "Gazette du Bon Ton" aus dem Jahre 1914, veröffentlicht auf Wikipedia. Aber so sieht mein Rock natürlich nicht aus.
~~~~~~~~~~~~~ @ ~~~~~~~~~~~~~
So, und nun freue ich mich trotzdem schon darauf, diesen Rock am kommenden Mittwoch präsentieren zu dürfen, denn da gibt es einen neuen Me-Made-Mittwoch. Bilder zeige ich dann von diesem „formschönen“ Exemplar am 20. Februar 2013.
Material:
Leuchtend Petrolblauer Walkstoff aus gekochter Wolle, 30 cm Reißverschluss,
Bügelvlies und Nähgarn
Maße:
Taillenweite 75 cm. Laut Schnittmuster (inclusive Nahtzugaben 1 cm Seiten- und
Bundnaht / 2 cm am Saum) wäre das für mich Größe 40 – huch!
*) Erklärung:
Laut wikipedia sitzt der Tulpenrock auf der Taille, geht an der Hüfte weit auseinander und läuft meist am Oberschenkel wieder eng zusammen. Mit anderen/eigenen Worten: Eine auf dem Kopf stehende Tulpenblüte würde so ähnlich aussehen.
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Vorwort:
Zunächst drei Dinge, die ich anders gemacht habe als üblich:
1. Anstatt das Muster abzupausen, habe ich die Teile direkt aus dem Bogen ausgeschnitten.
2. Die einzelnen Teile konnte ich nicht so wie im Plan auf den Stoff auflegen, da die Stoffbahn nicht so breit wie erforderlich war. Zum Glück hatte ich genügend Stoff gekauft, so dass ich alle Teile unterbringen konnte.
3. Direkt nach dem Zuschneiden habe ich alle Teile an den Rändern mit einem Zickzackstich versäubert.
Ablauf:
Ausmessen – Teile auf dem doppelt gefalteten Stoff befestigen und ausschneiden – Markierungen (Abnäher, Falten und Endpunkt des Reißverschlusses) mit weißem Faden markieren – Teile einzeln versäubern und nach Anleitung zusammennähen. Eigentlich sollte dies ein sogenannter Easy-Plus-Schnitt sein, doch die Tücke lag im Detail.
Bis auf das Rückenteil habe ich zunächst alle Teile (Vorderteil, Bund, Saumbelege für Vorder- und Rückenteil) am Stoffbruch angelegt. Laut Anleitung standen als erstes die Abnäher auf dem Plan. Deshalb auch die Markierungen, bei denen ich besonders sorgfältig zu Werke gehen musste, um keine Asymmetrie bei den sichtbaren Abnähern, die das Rückenteil in Form bringen, entstehen zu lassen. Auch beim nächsten Schritt galt es, die Markierung für das Reißverschlussende (in der Anleitung Knips genannt) genau einzuhalten: „Hinterrockteile rechts auf rechts stecken und hintere Mitte bis zum Knips schließen. Nahtzugaben auseinanderbügeln.“
Ach ja, das Bügeln! Früher habe ich einfach drauflos genäht, aber weder auf vorhergehendes Waschen des Stoffs noch auf das Auseinanderbügeln sämtlicher Nähte Wert gelegt, weshalb die Ergebnisse meistens der allerletzte Murks waren und ich jahrelang nicht mehr an der Maschine gesessen habe. Inzwischen beschäftige ich mich aber viel mit hilfreichen Tips und Tricks, die es im Internet zuhauf gibt – und natürlich gehe ich jetzt viel aufmerksamer zu Werke. Nach diesem kurzen Intermezzo nun aber wieder weiter zu meinem Tulpenrock bzw. dessen Vorderteil.
Nachdem ich also beim Rückenteil die Abnäher zur Seitennaht hin und die Nahtzugaben der mittleren Naht auseinandergebügelt hatte, legte ich die Falten des Vorderrocks laut Markierung aufeinander, steckte sie fest und bügelte auch diese – um danach das Vorderteil an das Rückenteil zu nähen. Das Gröbste und Einfachste hatte ich hinter mir, aber die nun folgenden Feinheiten hatten es in sich. Punkt Eins: die Saumbelege. Diese waren als Besatz für die Rockteile gedacht und mussten zunächst zu einer Art Ring oder Reif miteinander verbunden und dann am Rocksaum festgenäht werden. Eine zeitraubende Tätigkeit, da ich nicht nur darauf zu achten hatte, dass die Seitennähte der Belege mit den Seitennähten des Rocks genau abschlossen, sondern dass sie am fertigen Rock keine Wellen schlugen. Auch hier war wieder ausgiebiges Bügeln angesagt: „Saum in den Rock bügeln und an den Seitennähten un der hinteren Mitte von Hand annähen.“ Es lief jedoch darauf hinaus, dass ich den gesamten Saum von Hand annähte.
Wirkliches Kopfzerbrechen jedoch bereiteten mir die Ausarbeitung des Bundes und das Einnähen des Reißverschlusses, denn erstens kam ich mit der Anleitung nicht ganz klar und zweitens hatte ich zeitweilig das Gefühl, Unmengen von Stoffschichten aufeinander nähen zu wollen (was natürlich völliger Blödsinn war). Den Bund nähte ich daher zuerst nur von der Außenseite an den Rock und ließ ihn mit sichtbarem Innenleben (eingeklebtes Bügelvlies) aufgeklappt, da ich mich der Innenseite erst dann widmen wollte, wenn der Reißverschluss eingenäht war. Eine Aufgabe, die mich vor ungeahnte Probleme stellte. Denn erstens war der Reißverschluss mit 30 cm angegebener Länge viel zu lang, zweitens besaß ich kein Nähmaschinenfüßchen für sogenannte nahtverdeckte Reißverschlüsse und drittens verrutschte mir der beim Einheften geöffnete Reißverschluss jedesmal so, dass nach dem Schließen der Bund (in dem der Reißverschluss enden sollte) auf der einen Seite ein gutes Stück höher saß als auf der anderen. Nachdem mir dieser Fehler mehrmals hintereinander passiert war und ich das Projekt schon entnervt als unlösbar beenden wollte, kam ich auf die bahnbrechende Idee, den Reißverschluss vor dem Einheften einfach geschlossen zu lassen. Bevor ich aber den Bund fertigstellte, musste ich mir noch eine Lösung für den zu langen Reißverschlussschnippel einfallen lassen, damit der nicht sinnlos im Rock hin und her baumelte. Ich behalf mir, indem ich die losen Enden einfach mit wenigen Stichen von Hand an der Nahtzugabe der Mittelnaht festheftete.
Ein Wort noch zu dem Einnähen des Reißverschlusses. Gelernt habe ich, dass man auf einer Seite am Bund anfängt, dann das Füßchen um 90° dreht, wenn man am Ende des Zippers angekommen ist, dann das kurze Stück bis zur anderen Seite näht, das Füßchen wieder um 90° dreht und bis zum Bund wieder hinauf näht. Am Ende erinnert die Form der Naht an ein langgezogenes U. Soweit die Theorie. Hier hatte ich aber einen ziemlich dicken Stoff und einen viel zu langen Reißverschluss zu bewältigen. Einfach über die Zähne drüber zu steppen, wollte ich mir ersparen – also nähte ich mit der Maschine auf jeder Seite für sich nur bis einige Zentimeter vor dem Beginn der Mittelnaht und knöpfte mir das letzte Stückchen jeweils mit der Hand vor.
Zur Entspannung vollendete ich dann auch noch gleich den Bund, indem ich ihn der Länge nach innen umklappte, ihn umbügelte und von Hand am Rock feststeppte, wobei ich dann auch gleich noch von Hand den letzten Schritt aus der Anleitung ausführte: „Längskanten vom Innenbund am Reißverschluss mit der Hand festnähen“. Endlich, nach diesen ganzen Mühen, war der Rock fertig! Heureka – er paßte sogar! Doch: o-oh! Was musste ich bittererweise feststellen? In mein Kunstwerk hatten sich einige Fehler eingeschlichen.
Fehler Nummer eins: Die Abnäher snd nicht zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. Weil ich sie anscheinend nicht ordentlich genug gebügelt hatte, erscheinen sie nicht ganz symmetrisch:
Aber ich hoffe, dass dieses kleine Manko nicht so auffällt, wenn man nicht so genau hinsieht. Abhilfe könnte auch das Tragen eines Blazers, der lang genug ist, schaffen.
Fehler Nummer zwei: Leider ist mir beim Vorderteil eine der beiden Falten völlig mißlungen. Vielleicht hat der Stoff nicht akkurat gelegen, aber anscheinend habe ich es fertiggebracht eine winzige zusätzliche Falte, die unter der eigentlichen Falte liegt, in den Rock hineinzunähen:
– was, ehrlich gesagt, ziemlich bescheiden aussieht. Zumal der Bund zwischen den Falten in eine unschöne Wölbung übergeht. Das sieht man aber erst beim Tragen. Hätte ich es gleich bemerkt, so hätte ich gleich zum Nahttrenner gegriffen, aber ich war so im Nähfieber, dass ich diesen Fehler glatt übersehen habe. Also muss bald eine Lösung her, die entweder darin besteht, den Bund an dieser Stelle nochmal aufzutrennen, oder das überflüssige Murksfältchen auszustopfen und so unter der Falte am Stoff zu befestigen, dass man den Pfusch nicht mehr sieht.
Fehler Nummer drei: Die Wahl des Stoffs. Der ist zwar schön elastisch (weshalb ich beim Gehen trotz eines fehlenden Gehschlitzes bequem und sicher laufen konnte, wenn auch mit nicht ganz so ausladenden Schritten) und franste beim Zuschneiden und Vernähen nicht aus, aber dafür fusselt er wie Hulle, was auf einer schwarzen Strumpfhose ganz „apart“ aussah. Ob ein Futter die cleverere Wahl gewesen wäre? Und wenn es kein Wollstoff ist, sondern steifes Leinen? Dann müsste aber auf jeden Fall noch ein Gehschlitz in den Rock. Sonst wird das kein Tulpenrock, sondern ein Humpelrock. Letztere hat es übrigens in der Mode schon gegeben, wie mir Wikipedia verät. Das folgende Bild zeigt eine Zeichnung aus dem Magazin "Gazette du Bon Ton" aus dem Jahre 1914, veröffentlicht auf Wikipedia. Aber so sieht mein Rock natürlich nicht aus.
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So, und nun freue ich mich trotzdem schon darauf, diesen Rock am kommenden Mittwoch präsentieren zu dürfen, denn da gibt es einen neuen Me-Made-Mittwoch. Bilder zeige ich dann von diesem „formschönen“ Exemplar am 20. Februar 2013.
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