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Dienstag, 19. November 2013
Denkpause : Der Würger von London
blaupause7, 20:36h
Der Würger von London? Oder der Würger von Antwerpen? Wie auch immer - mea culpa - ich bin schuld - mal wieder. Warum war ich so blöd und habe etwas Blaues gekauft, was auf dem Bild ganz ganz toll aussieht, aber an mir zum Würger mutiert? Mit anderen Worten: anscheinend ist das "neue" Designerstück aus zweiter Hand für mich tatsächlich untragbar.
Aber nicht, weil es so unmöglich aussähe, dass ich mich damit nicht vor die Tür trauen könnte, sondern weil mir der Halsausschnitt des "horizontally worn dress" die Luft abschnürt. Ob es an den ungeheuren Stoffmassen liegt, die auf meinem Oberkörper lasten und durch den Zug am Rücken das Vorderteil gegen meinen Hals pressen?
Die Frage ist die: Belasse ich es so wie es ist und stelle es als Schrankleiche in mein Schrankmuseum oder spiele ich Designer und kreiere etwas anderes daraus? Und wenn ich die zweite Option ausübe, wie soll das Ergebnis aussehen?
"Langärmeliges Kleid mit Schlitz im Rücken plus Bleistiftrock"?
"Etuikleid plus irgendetwas, das wie Rock oder Cape oder wie gewollt und nicht gekonnt aussieht?"
Oder entführe ich die Schrankleiche nach Bielefeld, um mich dort 29 kundigen Augenpaaren zu präsentieren, um mir einen fachlich kompetenten Rat einzuholen?
Fragen über Fragen...
wird fortgesetzt
fertige Stück oder die fertigen Stücke aussehen
Aber nicht, weil es so unmöglich aussähe, dass ich mich damit nicht vor die Tür trauen könnte, sondern weil mir der Halsausschnitt des "horizontally worn dress" die Luft abschnürt. Ob es an den ungeheuren Stoffmassen liegt, die auf meinem Oberkörper lasten und durch den Zug am Rücken das Vorderteil gegen meinen Hals pressen?
Die Frage ist die: Belasse ich es so wie es ist und stelle es als Schrankleiche in mein Schrankmuseum oder spiele ich Designer und kreiere etwas anderes daraus? Und wenn ich die zweite Option ausübe, wie soll das Ergebnis aussehen?
"Langärmeliges Kleid mit Schlitz im Rücken plus Bleistiftrock"?
"Etuikleid plus irgendetwas, das wie Rock oder Cape oder wie gewollt und nicht gekonnt aussieht?"
Oder entführe ich die Schrankleiche nach Bielefeld, um mich dort 29 kundigen Augenpaaren zu präsentieren, um mir einen fachlich kompetenten Rat einzuholen?
Fragen über Fragen...
wird fortgesetzt
fertige Stück oder die fertigen Stücke aussehen
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Samstag, 9. November 2013
Atempause 01 : Wer hat an der Uhr gedreht?
blaupause7, 21:10h
Nach dem ersten langen Abend in Schottlands Hauptstadt, den meine Gastgeberin und ich im Theater bei einer Musicalrevue verbracht hatten, stand als gemeinsamer Entschluß fest: Sonntag schlafen wir ganz ganz lange und stellen uns keinen Wecker, denn heute ist der Tag, an dem die Uhren von Sommer- auf Normalzeit zurückgestellt werden: „Toll, wir bekommen eine Stunde Schlaf geschenkt“ - „Ach was, wir bekommen nur das zurück, was uns im Frühjahr genommen wurde.“ In meinem Fall durfte ich die Uhren sogar zwei Stunden zurückstellen, denn Schottland befindet sich in einer anderen Zeitzone. Wenn es bei uns zwei Uhr ist, dann ist es dort ein Uhr.
Somit hatte sich mein zweistündiger Flug scheinbar auf eine Stunde verkürzt (Abflug zwölf Uhr, Ankunft dreizehn Uhr) – und am nächsten Tag durfte ich nochmal an der Uhr drehen. So stand ich dann für meine Verhältnisse sehr spät auf (halb elf kann man nun wirklich nicht früh nennen), verbrachte mit meiner Gastgeberin, die ich ab hier der Bequemlichkeit wegen mit „H“ abkürze (nicht, dass noch jemand denkt, H wäre ein neuer Charakter im nächsten James-Bond-Film), einen gemütlichen Vormittag und ging nach dem Mittagessen eine Runde spazieren. Ziel meiner ersten Erkundungstour: der Swanston Golf Club, idyllisch gelegen zu Füßen der Pentland Hills.
Weiter oben liegt das hübsche Dörfchen Swanston, wo der Schriftsteller Robert Louis Stevenson Teile seiner Kindheit verbracht haben soll. 2001 hatte das Dörfchen nur 75 Einwohner. Als ich es zum ersten Mal sah, verliebte ich mich sofort in die weißgetünchten und reetgedeckten Häuschen, die einen beschaulichen Weiler am Ende einer Sackgasse bilden.
Und weil so ein Juwel nicht lange unentdeckt bleibt, werden die Häuser weiter unten, die näher am Golfplatz liegen, als sogenannte Holiday Cottages vermietet.
Nach dem Preis möchte ich lieber nicht fragen. Dank der schönen Landschaft und den zahlreichen Wandermöglichkeiten (trotz Nähe zur Autobahn) wird das sicher ein exklusives Vergnügen sein. Ich war so frei, statt in die Berge hinein lieber dem Verlauf des Golfplatzes zu folgen, um einen Blick auf das Stadtpanorama zu erhaschen.
Wäre das nicht die ideale Kulisse für den Roman „Mord auf dem Golfplatz“ von Agatha Christie? Grüner Rasen, so weit das Auge reicht, dahinter drohend aufragend die Berge... und dann kam, was kommen musste: ein kräftiger Regenschauer, der nur kurz anhielt, aber dank der mir im Rücken stehenden Sonne einen wunderbaren Regenbogen über meinem Stadtteil Fairmilehead an den Nachmittagshimmel zauberte:
Leider wird es sehr früh dunkel. Deshalb hier noch kurz zwei Impressionen von der tiefstehenden Sonne:
und ein für Schottland typischer Landbewohner:
Das alles im Süden der Hauptstadt? Da muss ich nicht mal mehr in die Highlands fahren....
Somit hatte sich mein zweistündiger Flug scheinbar auf eine Stunde verkürzt (Abflug zwölf Uhr, Ankunft dreizehn Uhr) – und am nächsten Tag durfte ich nochmal an der Uhr drehen. So stand ich dann für meine Verhältnisse sehr spät auf (halb elf kann man nun wirklich nicht früh nennen), verbrachte mit meiner Gastgeberin, die ich ab hier der Bequemlichkeit wegen mit „H“ abkürze (nicht, dass noch jemand denkt, H wäre ein neuer Charakter im nächsten James-Bond-Film), einen gemütlichen Vormittag und ging nach dem Mittagessen eine Runde spazieren. Ziel meiner ersten Erkundungstour: der Swanston Golf Club, idyllisch gelegen zu Füßen der Pentland Hills.
Weiter oben liegt das hübsche Dörfchen Swanston, wo der Schriftsteller Robert Louis Stevenson Teile seiner Kindheit verbracht haben soll. 2001 hatte das Dörfchen nur 75 Einwohner. Als ich es zum ersten Mal sah, verliebte ich mich sofort in die weißgetünchten und reetgedeckten Häuschen, die einen beschaulichen Weiler am Ende einer Sackgasse bilden.
Und weil so ein Juwel nicht lange unentdeckt bleibt, werden die Häuser weiter unten, die näher am Golfplatz liegen, als sogenannte Holiday Cottages vermietet.
Nach dem Preis möchte ich lieber nicht fragen. Dank der schönen Landschaft und den zahlreichen Wandermöglichkeiten (trotz Nähe zur Autobahn) wird das sicher ein exklusives Vergnügen sein. Ich war so frei, statt in die Berge hinein lieber dem Verlauf des Golfplatzes zu folgen, um einen Blick auf das Stadtpanorama zu erhaschen.
Wäre das nicht die ideale Kulisse für den Roman „Mord auf dem Golfplatz“ von Agatha Christie? Grüner Rasen, so weit das Auge reicht, dahinter drohend aufragend die Berge... und dann kam, was kommen musste: ein kräftiger Regenschauer, der nur kurz anhielt, aber dank der mir im Rücken stehenden Sonne einen wunderbaren Regenbogen über meinem Stadtteil Fairmilehead an den Nachmittagshimmel zauberte:
Leider wird es sehr früh dunkel. Deshalb hier noch kurz zwei Impressionen von der tiefstehenden Sonne:
und ein für Schottland typischer Landbewohner:
Das alles im Süden der Hauptstadt? Da muss ich nicht mal mehr in die Highlands fahren....
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Freitag, 8. November 2013
Sendepause oder : The dog days are over (Gedanken zu den letzten Urlaubstagen)
blaupause7, 20:17h
27 Jahre ist es her, dass ich das erste Mal in Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands weilte. Aus zwei Wochen Aufenthalt in einem Privathaushalt entwickelten sich in unregelmäßigen Abständen erfolgende Wiederholungsbesuche, bei denen sich jedesmal ein Gefühl von Vertrautheit und des Sichheimischfühlens einstellte. Egal wie kurz oder lang meine Besuche ausfielen, sobald das Flugzeug gelandet war, wurde ich von einer Vorfreude auf kommende Tage erfüllt, und jedesmal, wenn ich vertraute Orte aufsuchte, fühlte ich mich mit mir und der Welt im Reinen.
Mein diesjähriger Besuch bei der netten, älteren Dame fiel auf die letzte Oktoberwoche – fünf Jahre, nachdem mein Mann und ich vier Wochen durch Großbritannien gereist waren. Ausgerüstet mit einer besseren Fotoausrüstung als damals landete ich Samstagmittag auf dem Flughafen von Edinburgh und wurde dort mit dem Auto abgeholt. Sobald ich die bekannte Gegend wiedersah, harrte iich mit Spannung auf das Kommende; doch diesmal war alles ein wenig anders.
Es heißt zwar, der Mensch sei ein Gewohnheitstier, aber seltsamerweise wollte mich das mir Bekannte und Gewohnte nicht ganz so zu dem verhelfen, was ich auf früheren Reisen empfand. Statt dessen sehnte ich mich nach unbekanntem und neuem.
Dennoch unternahm ich Spaziergänge und Abstecher an Orte, die mir früher etwas bedeutet haben und genoß die Zeit im milden Licht des Spätherbstes. Ja, auch das gab es, nur leider etwas zu wenig davon, was aber nicht an den vereinzelt auftretenden Regenschauern lag, sondern daran, dass es um viertel nach vier am Nachmittag bereits zu dunkeln begann. Was allein schon fünf Breitengrade ausmachen (hier zum Vergleich die Koordinaten von Edinburgh: 55° 57'N, 3° 13' W – und hier diie Koordinaten meiner Heimatstadt: 50° 6' N, 8° 46' O).
Licht und Farben der Natur, inmitten einer Stadt, in der es stellenweise turbulent und chaotisch zugeht, das hatte ich fast vollkommen verdrängt. Und trotz all dem Trubel und der Hektik der Großstadt, fand ich sie, die Oasen und kleinen Fluchten, die mich neue Kraft schöpfen ließen. Davon sollen die kommenden Ausflüge zur Blauen Stunde berichten, die demnächst unter dem Aushängeschild „Atempause“ in "Reisen" erscheinen werden.
Mein diesjähriger Besuch bei der netten, älteren Dame fiel auf die letzte Oktoberwoche – fünf Jahre, nachdem mein Mann und ich vier Wochen durch Großbritannien gereist waren. Ausgerüstet mit einer besseren Fotoausrüstung als damals landete ich Samstagmittag auf dem Flughafen von Edinburgh und wurde dort mit dem Auto abgeholt. Sobald ich die bekannte Gegend wiedersah, harrte iich mit Spannung auf das Kommende; doch diesmal war alles ein wenig anders.
Es heißt zwar, der Mensch sei ein Gewohnheitstier, aber seltsamerweise wollte mich das mir Bekannte und Gewohnte nicht ganz so zu dem verhelfen, was ich auf früheren Reisen empfand. Statt dessen sehnte ich mich nach unbekanntem und neuem.
Dennoch unternahm ich Spaziergänge und Abstecher an Orte, die mir früher etwas bedeutet haben und genoß die Zeit im milden Licht des Spätherbstes. Ja, auch das gab es, nur leider etwas zu wenig davon, was aber nicht an den vereinzelt auftretenden Regenschauern lag, sondern daran, dass es um viertel nach vier am Nachmittag bereits zu dunkeln begann. Was allein schon fünf Breitengrade ausmachen (hier zum Vergleich die Koordinaten von Edinburgh: 55° 57'N, 3° 13' W – und hier diie Koordinaten meiner Heimatstadt: 50° 6' N, 8° 46' O).
Licht und Farben der Natur, inmitten einer Stadt, in der es stellenweise turbulent und chaotisch zugeht, das hatte ich fast vollkommen verdrängt. Und trotz all dem Trubel und der Hektik der Großstadt, fand ich sie, die Oasen und kleinen Fluchten, die mich neue Kraft schöpfen ließen. Davon sollen die kommenden Ausflüge zur Blauen Stunde berichten, die demnächst unter dem Aushängeschild „Atempause“ in "Reisen" erscheinen werden.
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