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Mittwoch, 2. Oktober 2013
Luxus vs. Simple life (Gedanken zu kommenden Reisen)
blaupause7, 23:46h
Die Aussicht klang verlockend: ein Wochenende, an dem ich andere Leute beim gemeinsamen Schneidern kennenlernen könnte. Nun galt es nur noch, den Ort der Veranstaltung zu wählen und vor allem Urlaub in dieser Zeit zu bekommen. Die entscheidende Frage lautete, ob das Treffen in einer Jugendherberge oder in einem Luxushotel stattfnden sollte.

Während ich auf das Ergebnis der Abstimmung wartete, machte ich mir Gedanken darüber, worauf es mir bei der geplanten Wochenendreise ankam. Im Grunde war es nämlich so, dass für mich in erster Linie das Treffen im Vordergrund stand und nicht das eventuell noch so schöne Ambiente. Ich fragte mich, warum ich einen Haufen Geld für überteuerten Schnickschnack hinblättern sollte, wenn doch eine einfachere Unterkunft für einen Bruchteil der Kosten mir all das bieten konnte, was ich brauchte: ein bequemes Bett, gutes Essen und herzliche Gastgeber. Die nette Gesellschaft Gleichgesinnter inbegriffen.

An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für den Aufenthalt in Jugendherbergen brechen, denn hier habe ich nur selten einen Reinfall erlebt, während ich mich in Hotels und Gasthöfen mit mehreren Sternen des öfteren fehl am Platz gefühlt habe. Irgendwie scheint mir das nicht meine Welt zu sein, auch wenn dort auf den ersten Blick Trümpfe in Form von schönen Parks oder sogenannten Wellnessbereichen auf mich zu warten scheinen. Zu den herausragenden Beispielen für eine gelungene Zeit in Jugendherbergen zählt für mich ein Wellnesswochenende in Creglingen, ein Filzworkshop im Kreis Sigmaringen und eine Vogelbeobachtungswoche im schönen Hitzacker. Meine mehrtägige Reise nach Berlin lasse ich jetzt mal außen vor, denn das würde zu weit führen. Dennoch waren es schöne Tage, auch wenn die Fenster nicht hundertprozentig dicht schlossen (solche Mängel verdränge ich gelegentlich ganz gerne).

Was mir dagegen auf meinen vielen Reisen als eher nicht so schön im Gedächtnis haftengeblieben ist, war eine Nacht in Schottland nach einem anstrengenden Tag in einem B&B, dessen Inhaberin eine vornehme Kühle ausstrahlte und mit der ins Gespräch zu kommen, dank ihrer unnahbaren Aura schier unmöglich war. Stellen Sie sich vor, sie sind den ganzen Tag im Nieselregen hinter Kolonnen von Urlaubern mit deutschem Kennzeichen hergetuckert und kommen müde und hungrig an. Wäre es da nicht tröstlich, ein gemütliches und trockenes Zimmer vorzufinden und ein paar nette Worte mit dem Herrn oder der Dame des Hauses zu wechseln, so wie Sie es von früheren Reisen gewohnt sind? Wenn Sie dann beides nicht vorfinden und nur mit dem lapidaren Hinweis auf den nächsten Pub in fünf Meilen Entfernung abgespeist werden, verstehen Sie dann meine Enttäuschung? Von der „reizenden“ Aussicht auf einen See, dessen entgegengesetztes Ufer Sie wegen der tiefhöngenden und das Land durchtränkenden Regenwolken gar nicht sehen können, gar nicht erst zu reden. Kurzum: die fehlende Herzlichkeit trotz allem Luxus dieser Welt machte mir mehr zu schaffen als eine unaufgeräumte Chaosbude, in der mehr als nur ein Funken menschlicher Wärme zu spüren war.

Nach diesem langen Monolog genehmige ich mir erst einmal einen schönen Grog, denn ich liege gerade mit meinem Netbook und einer aufziehenden Erkältung zu Bett. „Wer möchte alles ein Glas?“ fragt Heike Makatsch in dem gerade auf ZDF Kultur laufenden Film „Schwesterherz“ und meint damit aber keine Erkältungsmittel, sondern geklauten Champagner aus der Hausbar einer Yacht, zu der sie sich gerade auf nicht legale Weise Zutritt verschafft hat – nur um den Drang abzuhauen verspüren, als es brenzlig wird. Verschwinden möchte ich am liebsten auch gerade, aber nicht in einen Yachthafen, sondern unter meine Bettdecke und zurück zum Thema. Wo war ich zuletzt stehengeblieben? Ach ja, bei der mir wichtigen Herzlichkeit, die für mich mit zur Gastfreundlichkeit gehört. Als Gast möchte ich mich gut aufgehoben fühlen und nicht wie ein unpassendes Puzzleteilchen im falschen Karton.

Vielleicht hinkt der Vergleich oder eiert an Krücken irgendwo durchs Universum, aber Fakt ist, dass mir das Puristische eher liegt als das Überladene und ich es eher schlicht mag als erstickt von Unmengen an Plunder zum Dekorieren. Vielleicht meide ich auch deswegen so gerne Dekoläden und Flohmärkte. Inzwischen geht meine Aversion gegen überflüssigen Schmuck soweit, dass ich beim Essen auf Tellergarnierungen jedweder Art verzichten möchte. Nicht, damit ein falscher Eindruck entsteht, möchte ich an dieser Stelle einwenden, dass mir übervoll beladene Teller oder der berüchtigte Schwung aus der Gulaschkanone ein Greuel sind. Aber es gibt für mich absolut entbehrliche Verschönerungen von Gerichten, ohne die ich bisher wunderbar gelebt habe, ohne dem Gefühl aufzusitzen, dass ich etwas elementares verpasst hätte.

Und dazu zähle ich jetzt nicht das seit Ewigkeiten so beliebte Salatblatt mit Tomate, Möhre, Gurke und Petersilie, sondern ungefragt über meine Mahlzeit gehobelte rohe Karotten oder in kleine Ringe geschnipselten Lauch (wobei ich letzteres ja noch irgendwie verstehen bzw. genießen kann – bei rohen Karotten hört für mich als Allergiker der Spaß auf). Was ich aber wirklich als Verschwendung von Lebensmitteln empfinde, ist die moderne Kunst in Form von Malereien aus Balsamico oder flüssiger Schokolade auf dem Tellerrand. Armadas von Tellern wandern Tag für Tag über die Küchentheken dieser Welt und ergeben in der Summe Literflaschen über Literflaschen. Und die kleine Menge, die auf meinem Teller landet, können meine Geschmacksnerven nicht aufnehmen – nicht den Balsamico und nicht die Schokolade. Am Ende landet der Teller mit verschmiertem Gemälde in der Küche und schließlich im Abwasser. Tag für Tag werden Delikatessen dem Wasserwerk gespendet und wurden, wenn ich es genau nehme, völlig für die Katz hergestellt. Wenn es nur mir so geht, dann bekomme ich mit dieser Einstellung vielleicht über kurz oder lang doch noch ein Problem. Ob da noch was zu retten ist? Oder bin ich noch zu retten?

Oder die Rettung naht in Form der Devise „Selbst ist die Frau“. Mich hofieren lassen? Nein danke, diesmal nicht. Lieber helfe ich mir selbst und stimme für die Variante mit dem sinnigen Namen „Klassenfahrt“ ab, in der Hoffnung, dass ich da nicht die einzige bin und sich noch ein paar finden, die ähnlicher Ansicht sind wie ich.

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