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Dienstag, 21. Mai 2013
„Mein Freund, der Baum …
blaupause7, 15:56h
… ist tot – er fiel im frühen Morgenrot“, so sang vor Jahrzehnten die unvergessene Sängerin Alexandra, an die ich gestern denken musste.
Denn zu meinem Entsetzen wurde vor kurzem mein Lieblingsbaum gefällt. Es war ein Essigbaum, der mit seinen charakteristischen roten Zapfen der Landschaft um ihn herum ihren ganz eigenen Charakter verlieh.
Wie Flammenzungen saßen diese kleinen roten Zapfen auf den Ästen und ließen den Baum in ständigem Herbstgewand erscheinen. Nun ist er nicht mehr – leider; sondern er lebt nur noch in meinen Erinnerungen und auf meinen
Bildern für mich weiter.
Entstanden sind diese Aufnahmen an einem Sonntagmorgen im März, als wir mit wiederkehrendem Frost schon gar nicht mehr rechneten und ich angesichts der Schönheit der rauhreifüberzogenen Wiesen nicht umhin konnte, barfuß um halb acht ein Foto nach dem anderen zu schießen.
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In memoriam: Bäume, besonders wenn sie vereinzelt und weithin sichtbar auf Feld oder Lichtung standen, haben mich schon immer fasziniert. Wo ein Baum, da auch Wasser, Symbol des Lebens und ein Lebewesen, das einer Landschaft ihr unverwechselbares Gesicht verleihen kann. Irgendwann bemerkte ich, dass ich – wahrscheinlich unbewußt – immer dann Bilder von ihnen gemacht habe, wenn ich auf Reisen war. Denn was vor der eigenen Türe steht, nehmen wir meistens als selbstverständlich wahr und vermissen es erst, wenn es nicht mehr da ist.
Oder ist es genau anders herum? Etwas, das wir regelmäßig wahrnahmen, musste weichen – und dann haben wir es nicht vermisst oder uns war, als hätte es nie existiert? Ein Nachbar musste einen Baum fällen, und ich wollte diesen Tag nicht erleben, also verabschiedete ich mich Tage vorher von ihm, betrachtete ihn noch ein letztes Mal und verewigte ihn in meinem Bilderfundus. Dann ging ich davon und kehrte auf unbestimmte Zeit nicht wieder.
Irgendwann jedoch fiel mein Blick auf die kahle Stelle, aber in meinem Herzen spürte ich nichts, denn mir war, als wäre dort schon immer eine Rasenfläche gewesen – nur Rasen, und sonst nichts. Mit Schrecken begriff ich, daß er mir nicht fehlte. Und mir kamen all jene in den Sinn, die ich ebenfalls zuvor verewigt hatte und von denen ich nicht weiß, ob sie noch existieren und ob ich sie nach ihrem Verschwinden überhaupt vermissen würde – hätten sie dann umsonst gelebt?
Denn zu meinem Entsetzen wurde vor kurzem mein Lieblingsbaum gefällt. Es war ein Essigbaum, der mit seinen charakteristischen roten Zapfen der Landschaft um ihn herum ihren ganz eigenen Charakter verlieh.
Wie Flammenzungen saßen diese kleinen roten Zapfen auf den Ästen und ließen den Baum in ständigem Herbstgewand erscheinen. Nun ist er nicht mehr – leider; sondern er lebt nur noch in meinen Erinnerungen und auf meinen
Bildern für mich weiter.
Entstanden sind diese Aufnahmen an einem Sonntagmorgen im März, als wir mit wiederkehrendem Frost schon gar nicht mehr rechneten und ich angesichts der Schönheit der rauhreifüberzogenen Wiesen nicht umhin konnte, barfuß um halb acht ein Foto nach dem anderen zu schießen.
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In memoriam: Bäume, besonders wenn sie vereinzelt und weithin sichtbar auf Feld oder Lichtung standen, haben mich schon immer fasziniert. Wo ein Baum, da auch Wasser, Symbol des Lebens und ein Lebewesen, das einer Landschaft ihr unverwechselbares Gesicht verleihen kann. Irgendwann bemerkte ich, dass ich – wahrscheinlich unbewußt – immer dann Bilder von ihnen gemacht habe, wenn ich auf Reisen war. Denn was vor der eigenen Türe steht, nehmen wir meistens als selbstverständlich wahr und vermissen es erst, wenn es nicht mehr da ist.
Oder ist es genau anders herum? Etwas, das wir regelmäßig wahrnahmen, musste weichen – und dann haben wir es nicht vermisst oder uns war, als hätte es nie existiert? Ein Nachbar musste einen Baum fällen, und ich wollte diesen Tag nicht erleben, also verabschiedete ich mich Tage vorher von ihm, betrachtete ihn noch ein letztes Mal und verewigte ihn in meinem Bilderfundus. Dann ging ich davon und kehrte auf unbestimmte Zeit nicht wieder.
Irgendwann jedoch fiel mein Blick auf die kahle Stelle, aber in meinem Herzen spürte ich nichts, denn mir war, als wäre dort schon immer eine Rasenfläche gewesen – nur Rasen, und sonst nichts. Mit Schrecken begriff ich, daß er mir nicht fehlte. Und mir kamen all jene in den Sinn, die ich ebenfalls zuvor verewigt hatte und von denen ich nicht weiß, ob sie noch existieren und ob ich sie nach ihrem Verschwinden überhaupt vermissen würde – hätten sie dann umsonst gelebt?
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